Eine kurze Geschichte des Buchdrucks
Um das Jahr 1450 entwickelte der Mainzer Goldschmied Johannes Gutenberg bewegliche Lettern aus Blei. Die Lettern konnten so zu einem Text gesetzt werden. Es gab sowohl Klein-und Großbuchstaben, als auch Satzzeichen, Ligaturen und Abkürzungen. Weiterhin erfand Gutenberg die Druckerfarbe und -presse. Mit seiner Erfindung wurde die Massenproduktion von Texten und Büchern ermöglicht. Somit konnten Bücher schneller, flexibler, kleiner und günstiger hergestellt werden, sodass sich auch die einfache Bevölkerung ein Buch leisten konnte. Pro Druckvorgang war es möglich 200 bis 300 Exemplare eines Buches herzustellen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts blieb das Setzen der Lettern von Hand nach Gutenberg unverändert, erst später wurden praxisgerechte Setzmaschinen eingeführt.
Reformation ab 1517
Statt 200 Titeln wurden nun 900 Titel gedruckt.
Aber auch der Zweck des Buches wurde durch den schnelleren, einfachereren Druck revulotioniert. Bücher dienten nicht länger als bloßer Wissensspeicher, der einer kleinen Gruppe zugänglich war, sondern wurde zu einem breiten Medium, das auch dem Meinungaustausch und der Unterhaltung diente. Das Flugblatt gewann am Popularität und ermöglichte vielen Menschen der Informations – und Wissensgewinnung. Dies führte zu gesellschaftlichen Veränderungen bis hin zum Zeitalter der Aufklärung und dem Aufstieg des Bürgertums.
Aufgrund seiner bahnbrechenden Innovation durfte sich Johannes Gutenberg als „Mann des Jahrtausends“ bezeichnen.
Wie funktioniert der Buchdruck nach Gutenberg?
Vom Schriftsetzer wurden die Lettern in einem Kasten (Winkelhaken) zeilenweise auf dem Setzschiff angeordnet, sodass sie das spiegelbildliche Abbild (Satzspiegel) des Druckergebnisses zeigten. Für die Leserlichkeit musste auf die Abstände, also den Ausschluss, zwischen den Zeilen und Wörtern geachtet werden. Der Satzspiegel wurde mit Druckerschwärze eingefärbt, welche Gutenberg aus Lampenruß, Firnis und Eiweiß herstellte. Der fertig zusammengesetzte Text ergab die Druckform. Die Druckerpresse übertrug den Text durch die Druckerschwärze auf das Papier. Dazu wurde zunächst die einfache Spindelpresse genutzt. Gutenberg bediente sich des Hochdruckverfahrens. Dabei sind die zu druckenden Teile höher angeordnet als die nicht zu druckenden. Die erhabenen Teile wurden mit Druckerfarbe bedeckt und erschienen auf dem Papier.
Die bahnbrechende Technik verbreitete sich rasant, sodass die ersten Druckereien in Bamberg, Basel und Köln eröffneten.
Wie ist es heute?
In einigen Buchdruckereien Deutschlands wird der Hochdruck nach Gutenberg noch als traditionelles Handwerk am Leben erhalten.